Wachira Ezigbo Jacob

Blonde Frau mit Fisch und Schuhen
schwarze Frau mit Tisch und Weinglas, Formeln im Bild
Violinspielerin in gelb-rosa-schwarz

Werdegang

Am 19. Oktober 1975 in Nairobi, Kenia, im Stadtteil Mathare, geboren.
Mathare ist ein Slum im Herzen der Großstadt mit über 200.000 Bewohnern. Hier verbringt er seine Kindheit und Jugend. Und malt.

Im Pass steht: Wachira Jacob Njoroge

Später nimmt Jacob den Namen „Ezigbo“ (das bedeutet „der Gute“) an. Diesen Beinamen erhält er von einem Freund aus der Gemeinschaft der Igbo-Nigerianer aus Dankbarkeit für seine Kunstarbeit mit den Kindern (Die Igbo sind eine afrikanische Ethnie von über 30 Mio. in Nigeria, die vor allem im von Savanne unterbrochenen Regenwald östlich des Niger-Unterlaufs lebt).

Seither unterzeichnet er all seine Werke mit: Jacob W. Ezigbo

Zeit seines Lebens beschäftigt sich Jacob mit „Zeichnen, Malen und später auch Fotografieren“. Seine Lieblingsthemen verewigt er anfangs in Form von bunten Graffitis an den Wänden der Slumhütten von Mathare. Nach Abschluss der Grundschulen (primary and secondary school) studierte Ezigbo Grafik & Design an der polytechnischen Fachhochschule in Nairobi.

Der Rausschmiss aus der Kunstklasse

Aber Jacob, das Kind aus dem Slum, kann sich Pinsel und Farbe nicht leisten und muss diese immer wieder bei anderen Studenten und Professoren ausborgen. Trotz seiner Begabung wird er nicht gefördert, sondern in der zweiten Klasse sogar aus dem Kunstunterricht der Jambhuri High School rausgeworfen – weil er die Farben nicht bezahlen kann.

Vom Hobby zur künstlerischen Perfektion

Eines Tages zahlt ihm ein Freund ein paar Shilling für eine kunstvoll bemalte Valentinskarte für seine Freundin. Jacob ergreift die Gelegenheit und verwendete den Rest des Papiers, um weitere Karten für junge Liebende zu bemalen. Er erkennt, dass er seine Malkunst auch zu Hause fortsetzen kann.

Heute verkaufen sich seine Bilder um bis zu 400.000,- KES (rund EUR 4.000,-).

1998 fasst er den Entschluss, hauptberuflich Künstler zu werden. Er tritt dem Verein Kuona bei. Hier wird eine gute Infrastruktur geboten: z.B. eine Bibliothek, bestückt mit Kunstbüchern aus aller Welt, drahtloser Internetzugang für die privilegierten mit Laptop, aber auch einige PC-Arbeitsplätze, Drucker, Scanner und Beamer.

2002 gewinnt Ezigbo den „The Best Artist Award“ in Kenia unter der Ruth-Hunt-Wood-Stiftung. Dadurch erhält er 2006 die Chance, ein Semester in den USA an der University of Kentucky und dem Somerset Community College zu studieren und zu unterrichten. Ezigbos Studienaufenthalt in den USA bringt ihm künstlerisch die Reifung und auch den kommerziellen Durchbruch. Er findet Unterstützung für seine Entwicklung als Künstler durch die Interaktionen mit amerikanischen Künstlern und den Kunstprofessoren der beiden Institutionen. Nach zahlreichen Gruppenausstellungen richtet er Einzelausstellung in der „John Tuska Gallery“ in Lexington, Kentucky aus.

www.instagram.com/jacob_wachira_ezigbo/

 

Ein Artikel über Jacob Wachira Ezigbo geschrieben von Katerina Teresidi:

Jacob Wachira Ezigbo kam 1975 in Mathare, einem Stadtteil von Nairobi in Kenia zur Welt, wo er seine Jugend mit Zeichnen und Malen verbrachte, was nicht leicht war, denn Stifte und Farben sind im Slum selten und kaum leistbar. Aus dem Kunstunterricht in der Jambhuri High School wurde er sogar rausgeschmissen als er sich die Malunterlagen von den Mitschülern und seinem Professor ausborgen wollte.

Heute kehrt er regelmäßig in seinen Heimatort zurück. Mit Stiften und Malunterlagen im Gepäck lässt er den Kindern im Slum jenen Kunstunterricht zuteil kommen, dessen Besuch ihm selbst einst so viel Mühe gekostet hatte. Eine gemeinsame Mahlzeit unterstützt dabei die positive Impulssetzung der kreativen Arbeit. Dank seinem Einsatz für die Kinder wurde ihm von einem Freund aus der Gemeinschaft der Igbo-Nigerianer der Beiname „Ezigbo“ verliehen, welchen er fortan in seinen Namen integriert – übersetzt heißt er „der Gute“.

Das Besondere in der eigenen Umgebung erkennen

„I grew up in a slum in the city of Nairobi, so seeing beauty in an environment that everyone else calls a wasteland, is a gift I appreciate.“

In seiner unmittelbaren Umgebung das Schöne zu sehen ist seine Gabe als Künstler, selbst wenn alle anderen nichts als Ödland darin erblicken – dieses Talent hat Jacob Wachira Ezigbo zur professionellen künstlerischen Laufbahn verholfen.
Nach seinem Abschluss der Grundschulen (primary and secondary school) studierte Ezigbo Grafik & Design an der polytechnischen Fachhochschule in Nairobi. 2002 gewann er den „The Best Artist Award“ in Kenia unter der Ruth-Hunt-Wood-Stiftung. Dadurch erhielt er 2006 die Chance, ein Semester in den USA an der University of Kentucky und dem Somerset Community College zu studieren und zu unterrichten. Ezigbos Studienaufenthalt und der rege Austausch mit Mitstudierenden und Professoren in den USA brachte ihm künstlerisch die Reifung und später auch den kommerziellen Durchbruch.
Neben der Malerei entdeckte Ezigbo in seiner späteren Entwicklung für seine künstlerische Arbeit die Medien Fotografie und Film, denen er sich während seiner Aufenthalte in Kenia bedient, um seine Heimat mit ihrer Geschichte zu thematisieren.
Zurzeit lebt und arbeitet er mit seiner Familie in den USA.

Homepage: https://soundcloud.com/jacob-wachira-ezigbo

Comments are closed.