Zyklen innerer Landschaften
Eisen als zentrales Malmittel in der Gegenwart.
Kamp setzt das Material (das Pigment Eisen) ein um den Prozess der Transformation sichtbar zu machen. Ausgangspunkt war das Erleben von Alzheimer, dass den Menschen psychisch verschwinden lässt. Diese schrittweise Veränderung verlangte nach einem Ausdruck. Der entstand 2010 durch die Seelenfenster von Kamp. Da dies jedoch den transformalen Charakter nicht ausreichend darstellte, fand er für sich 2012 die Eisenfarbe, die mit einem offenen Bindemittel und Chemie die Möglichkeit schaffte, dass die Transformation sichtbar wurde.
Also: Eisen als der Anfang allen Seins….
Eisen als Grundlage unserer Existenz!
Das Eisen, dass am Anfang der Arbeit geschüttet, gemalt oder gespachtelt wird, zeigt sich grau und unscheinbar, wie der Anfang des Lebens. Mit der weiteren Verarbeitung mit Chemie zeigt sich die Vielfalt des Eisens, da es bei der Korrosion eine große Bandbeite von Rot- bis Orangetöne erlaubt. Gleichzeitig zwingt der Faktor Zeit Kamp dazu, den Prozess über sich ergehen zu lassen, den, wenn er einmal eingeleitet ist, nicht mehr gestoppt werden kann. So sind die Ergebnisse zwar bewusst angestoßen aber gleichtzeitig ein stetes Experiment, das sich erst am Ende zeigt.
Die in der Ausstellung „Kunst zu Recht“ ausgestellte „Zyklus“ hat wieder neue Aspekte, wie den Sternenstaub „Gold“ oder Holz.
Seine Leidenschaft für alles Künstlerische entdeckte Stefan Alexander Kamp bereits als Teenager. Zunächst Bandmusiker, bemerkte der 1961 geborene Münchner jedoch bald, dass ihm dies allein zu wenig war. Spontane Musik machen zu können hinterließ zwar ein gutes Gefühl, doch war es zu flüchtig, zu wenig dauerhaft. Kamp wollte „den Augenblick festhalten können”.
Der freischaffende Künstler und Grafiker zeigt regelmäßig seine Arbeiten in Deutschland, Österreich und Kroatien. Als Dozent zahlreicher Workshops gibt er sein Wissen um Farben und Formen an junge und jung gebliebene Talente weiter.
Kontakt
Stefan Alexander Kamp
0664 884 118 38
Atelier Besuch nach Vereinbarung
Stumpergasse 23/1
1060 Wien
Jahr, Titel, Ort, Stadt, Land
2001, Ansichtssache, Pianohaus Hermes & Weger, Augsburg, Deutschland
2002, Blickwinkel, Vinopolis, Augsburg, Deutschland
2002, Sichtung, Germering Gewerbehalle, Germering, Deutschland
2003, Lebensart, Mutabor, München, Deutschland
2003, Kamp im Rahmen, Haus und Grund Augsburg, Deutschland
2004, Kommunikation, AWI-Treuhand, Augsburg, Deutschland
2004, im Zentrum, MLZ, Nürnberg, Deutschland
2004, Licht und Kunst, OSI, Augsburg, Deutschland
2005, GESEHEN, Mutabor, München, Deutschland
2005, Im kleinen Format, Schwabmünchen, Deutschland
2005, Zwischenwelt, Praxisgem. Dillingen, Dillingen, Deutschland
2007, Sichtbar, Hessingpark-Clinic, Augsburg, Deutschland
2008, Ein Sicht, Klinikum München Pasing, München, Deutschland
2008, ANSEHEN, Ecke, Augsburg, Deutschland
2009, Herzblut, Steuerkanzlei Schiffner & Kamp, Augsburg, Deutschland
2010, Lust, H&B Immobilien, Augsburg, Deutschland
2010, Fire and ART, SCAN, Augsburg, Deutschland
2010, IM KLEINEN GANZ GROSS, Kanzlei Gropper, Augsburg, Deutschland
2010, Mix, Medienagentur Kanckpunkt, Schwabmünchen, Deutschland
2011, Wege der Kunst, RAABE, Augsburg, Deutschland
2014, Zeitschichten, ECHTich, Augsburg, Deutschland
2014, Aussentreppe, Theresia-Gerhardinger-Grundschule, Friedberg, Deutschland
2016, Eisen im Feuer, HST-Shop, Wien, Österreich
2017, Transformation – Eisen im Wandel, G’schamster Diener, Wien, Österreich
2017, IMPACT, ART Gallery Vienna, Wien, Österreich
2018, Merging Together, ART Gallery Vienna, Wien, Österreich
2018, Wenn einer eine Reise macht, Hotel Post, Wien, Österreich
Gemeinschaftsausstellungen:
2008, Kunstpreis Kissing Teilnahme, Kissing, Deutschland,
2013, Gemeinschaftsausstellung, Passage 13, Augsburg, Deutschland
2014, 4auf3, ABZ, Augsburg, Deutschland
2016, Fest der Kulturen, Gemeindehaus, Wien Österreich
2018, Wanderausstellung „Fahnen on Tour“, Beginn Laa an der Taya, Österreich
2018, AKT, Kunstwerkstatt, Wien, Österreich
2018, TOTALABSTRAKT, Art Gallery Vienna, Wien, Österreich
Ein Artikel über den Künstler geschrieben von Katerina Teresidi:
Oxidierter Freigeist
Eine Ausstellung von Jean Tinguely in der Hypo Kunsthalle 1985 infizierte Stefan Kamp mit einer bis dato ungekannten künstlerischen Schaffensbegeisterung. Seitdem befindet er sich auf der Jagd nach besonderen Augenblicken, welche er nach seinen eigenen Regeln gestalterisch ausformuliert. Immer wieder erlaubt Kamps befreite und spielerische Herangehensweise an die Kunst erste Eindrücke zu überdenken, erschließt spontane Eingebungen und experimentelle technische Herangehensweisen.
Wie die Veranschaulichung alchemistischer Prozesse muten seine Bilder an – durch Eisenoxidation mit Blattgold und Aquarell auf Holz entführen sie ins Weltraum; sandige Farbpigmente erinnern an Strukturen der Erdoberfläche, an Materie und Körperlichkeit. Die Entrückung in ein abstraktes Inneres, gar schwereloses Universum voll ungebundener figürlicher Andeutungen und farblicher Stimmungsvariationen stellt sich im Laufe des künstlerischen Schaffensprozesses ein. Genau das ist es auch, wonach der Künstler trachtet: einzutauchen in die Welt einer intuitiven Erschließung der Geheimnisse des Universums.
Tinguely, Jackson Pollok, Rothko, Haring, Lüpertz und Baselitz sind dabei die erklärten Wegweiser Stefan Kamps durch eine Welt, die keine Bindungen und keine Einschränkungen duldet. Als Selbstläufer einer prozessorientierten Dynamik im organischen Triebwerk universeller Vorgänge zeichnet sein künstlerisches Schaffen Kamps konsequente Umlaufbahn vor.